Pressemitteilung

Bad Homburg – Die Lilly Deutschland GmbH gibt bekannt, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eine Erweiterung der Zulassung von Ramucirumab in Kombination mit Erlotinib zur Erstlinientherapie von erwachsenen Patienten mit metastasierendem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) mit aktivierenden Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors (EGFR) empfohlen hat.

Etwa 10 % bis 20 % der europäischen und 40 % bis 60 % der asiatischen Patienten mit NSCLC weisen Tumoren mit aktivierenden Mutationen im Gen für den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (Epithelial Growth Factor Receptor, EGFR) auf. 1, 2 In rund 90 % der Fälle handelt es sich hierbei um Mutationen in Exon 19 (19del) oder einen Aminosäureaustausch in Exon 21 (21 L858R), die in der Regel gut auf die Behandlung mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) wie Erlotinib ansprechen. 2 Bedingt durch die Entwicklung von Resistenzen gegen Tyrosinkinase-Inhibitoren ist die Planung einer durchgreifenden Therapiestrategie mit dem Ziel einer möglichst langen Behandlung mit zielgerichteten Therapien jedoch sehr komplex. Kommt beispielsweise eine Substanz wie Osimertinib in der Erstlinie zum Einsatz, fehlt sie in der Zweitlinie, wo sie aufgrund ihrer Wirksamkeit bei Patienten mit Resistenz durch eine T790M-Mutation dringend gebraucht würde. Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Behandlungsoptionen besteht somit weiterhin ein ungedeckter medizinischer Bedarf. Präklinischen und klinischen Untersuchungen zufolge könnte durch die duale Blockade der EGFR- und VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor)-Signalwege die Wirksamkeit einer Therapie bei Patienten mit aktivierenden EGFR-Mutationen weiter gesteigert werden. 3, 4, 5, 6 Dies konnte nun durch die Ergebnisse der globalen, randomisierten, doppelblinden Phase-III-Studie RELAY gezeigt werden, auf denen das CHMP-Votum vom 12. Dezember 2019 beruht. 7

In der Studie wurde die kombinierte VEGF- und EGFR-Blockade durch Ramucirumab und Erlotinib in der Erstlinientherapie des fortgeschrittenen NSCLC untersucht. Eingeschlossen waren Patienten mit EGFR-Mutationen in den Exons 19 (19del) und 21 (L858R). Hierbei wurde gegenüber der alleinigen EGFR-Blockade mit Erlotinib eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) und der Ansprechdauer (DoR) beobachtet. Die Nebenwirkungen der Kombinationstherapie waren handhabbar. 7

Die Zulassungserweiterung für Ramucirumab wurde beantragt. Die positive Stellungnahme des CHMP ist der erste behördliche Schritt in Richtung einer Zulassungserweiterung für Ramucirumab in Europa. Sie wird jetzt für die endgültige Entscheidung an die Europäische Kommission weitergeleitet, die über die Zulassung des Arzneimittels in der Europäischen Union entscheiden wird. Die Kommission trifft ihre Entscheidung über die Marktzulassung im Allgemeinen innerhalb von zwei Monaten, nachdem der CHMP seine Empfehlung ausgesprochen hat.

Über das fortgeschrittene NSCLC

Das Lungenkarzinom ist in Deutschland bei Männern die zweit- und bei Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung und nach wie vor bei Männern die häufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebstodesursache. 8 Bei der überwiegenden Zahl an Patienten wird die Erkrankung in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, in dem eine kurative Behandlung nicht mehr möglich ist. Patienten mit NSCLC, deren Tumor bereits bei der Erstdiagnose fortgeschritten ist, benötigen Therapien, die hoch wirksam sind und gleichzeitig die Lebensqualität verbessern.

Molekulare Veränderungen im Bereich der für die Wachstumskontrolle der Zelle relevanten Gene können die Aktivierung von Treibermutationen bewirken, die das Tumorwachstum im Verlauf der Erkrankung mitbestimmen. Relevante und derzeit bereits behandelbare Treibermutationen betreffen den EGFR, die anaplastische Lymphomkinase (ALK), BRAF (B-Rapidly accelerated fibrosarcoma) und die Proto-Onkogen-Tyrosin-Proteinkinase ROS1. 9

Unter der Therapie mit Erst- und Zweitgenerations-TKI treten bei 30 % bis 60 % der Patienten Resistenzen auf, der häufigste Mechanismus ist dabei die T790M-Punktmutation. 3,10,11,12

Über Lilly Onkologie

Seit über 50 Jahren hat sich Lilly der Entwicklung von Krebsmedikamenten verschrieben, die einen Unterschied in der Behandlung machen. Wir unterstützen Menschen mit Krebs sowie all diejenigen, die sich um sie kümmern und sie pflegen. Lilly ist entschlossen, diesen Weg fortzusetzen. Unsere Arbeit soll dazu beitragen, Menschen mit Krebs und ihren Angehörigen mehr Lebensqualität und gemeinsame Lebenszeit zu ermöglichen. Um mehr über Lillys weltweites Engagement für Menschen mit Krebs zu erfahren, besuchen Sie www.LillyOncology.com.

Quellen

  1. Chan B, Hughes BG, Transl Lung Cancer Res 2015; 4: 36–54

  2. Hsu WH et al., Ann Oncol 2018; 29 (Suppl 1): i3–i9

  3. Seto T et al., Lancet Oncol 2014; 15: 1236–1244

  4. Byers LA, Heymach JV, Clin Lung Cancer 2007; 8 (Suppl 2): S79–S85

  5. Naumov GN et al., Clin Cancer Res 2009; 15: 3484–3494

  6. Saito H et al., Lancet Oncol 2019; 20: 625–635

  7. Nakagawa K et al., Lancet Oncol 2019; doi: 10.1016/S1470-2045(19)30634-5. Epub ahead of print

  8. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_ in_Deutschland/kid_2017/krebs_in_deutschland_2017.pdf;jsessionid=A5AC5D713988C11AB9BAB26514978EB5.2_cid363?__blob=publicationFile. Letzter Aufruf: 13. Dezember 2019

  9. Hirsch FR et al., Lancet 2016; 388: 1012–1024

  10. Yu HA et al., Clin Cancer Res 2013; 19: 2240–2247

  11. Mayo-de-Las-Casas C et al., Ann Oncol 2017; 28: 2248–2255

  12. Gainor JF, Shaw AT, J Clin Oncol 2013; 31: 3987–3996

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