Neurologie

Migräne gehört zu den drei häufigsten Erkrankungen weltweit. 1 Migräne ist weit mehr als nur „schlimme Kopfschmerzen“, denn sie ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die den Alltag und die Lebensqualität von Betroffenen stark beeinträchtigt. 2 Die Migräne zählt zu den primären Kopfschmerzformen – primär, da die Kopfschmerzen auf keine andere Grunderkrankung zurückzuführen sind. 3 Betroffene beschreiben die wiederkehrenden Attacken mit moderaten bis schweren, typischerweise pulsierenden Kopfschmerzen, die meist einseitig auftreten und von wenigen Stunden bis mehreren Tagen andauern können. 3 Bei etwa einem Drittel der Betroffenen geht der Migräneattacke eine sogenannte Aura voraus. Eine Aura zeichnet sich aus durch:

  • Sehstörungen

  • Gefühls- und Sprachstörungen

  • Störungen im Bewegungsablauf 4

Migräneattacken treten meist zunächst nur an einigen Tagen im Monat auf (episodische Migräne), können aber über die Zeit an Häufigkeit zunehmen. Treten Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen pro Monat (wovon 8 Tage die typischen Migräne-Charakteristika erfüllen) über mehr als drei Monate auf, spricht man von einer chronischen Migräne. 3

Symptome und Verlauf einer Migräneattacke

Bei einer Migräne treten Schmerzen meist einseitig auf und äußern sich durch ein allmähliches Einsetzen mit zunehmender Intensität. Der charakteristisch pulsierende Schmerz kann dabei eine mittlere bis hohe Intensität erreichen und wird durch körperliche Aktivität und Alltagstätigkeiten verstärkt. Dabei können die Schmerzen von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen andauern und werden häufig durch folgende Symptome begleitet:

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Geruchsempfindlichkeit

  • Licht- und Geräuschempfindlichkeit. 3

Eine Migräneattacke läuft in vier aufeinanderfolgenden Phasen ab, 4 die mit ganz verschiedenen Symptomen einhergehen können. Nicht jede Migräneattacke läuft bei jedem gleich ab und kann sich im Verlauf auch von Mal zu Mal unterscheiden.

Referenzen:

  1. Steiner TJ, Stovner LJ, et al. Migraine: the seventh disabler. The Journal of Headache and Pain 2013, 41(1).

  2. WHO, Altas of Headache disorders and Resources in the World 2011.

  3. Headache Classification Committee of the International Headache Society (IHS). The international classification of headache disorders . 3. Auflage. Cephalalgia. 2018;38(1):1-211 .

  4. Goadsby PJ, Holland PR, et al. Pathophysiology of migraine: A disorder of sensory processing. Physiol Rev. 2017;97:553-622. doi:10.1152/physrev.00034.2015.